Samstag, 27. Juli 2013

Dein Herz ist die Stütze deiner Anbetung



بسم الله الرحمن الرحيم

"...das Herz ist eine Pumpe, die alle Taten der Anbetung vorantreibt. Es ist, was den gesamten Körper antreibt! Solange das Herz am Leben ist werden die Glieder lebendig sein und die Seele wird sich selbst für den Gottesdienst öffnen.Wenn das Herz jedoch krank wird, wird der Gottesdienst zu schwer für die Seele werden, was vielleicht sogar zu Widerwillen und Hass gegenüber der Anbetung führt - und wir suchen bei Allah Zuflucht davor. Aus diesem Grund sagte Allah der Erhabene hinsichtlich des Gebets:

{"...dies ist wahrlich schwer, außer für die Demütigen..."} [al-Baqarah; 45]

Das Gebet ist schwer, denn die Beine und die Hände sind nicht diejenigen, die sich für das Gebet erhebn. Was sich für das Gebet erhebt sind das Herz und die Seele.

{"Wahrlich, die Heuchler versuchen, Allah zu überlisten; doch Er wird sie überlisten. Und wenn sie sich zum Gebet hinstellen, dann stehen sie ungern auf; (sie tun dies nur), um von den Menschen gesehen zu werden, und sie gedenken Allahs nur selten."} [an-Nisa'; 142]

Aus diesem Grund ist es das Herz, das sich für die Anbetung erhebt. Die Glieder sind lediglich die Sklaven des Herzens, die ausführen, was es ihnen befiehlt. Wenn das Herz lebendig ist, dann wird die Seele lebendig sein und der Gottesdienst wird den Herzen und den Seelen lieb und versüßt werden und sie werden sich dafür öffnen.

Wenn das Herz jedoch mit Krankheiten befallen ist, dann wird der Gottesdienst zu schwer für es werden. Das Herz ist wie das Verdauungssystem: im Augenblick ist das (Essen), was dir am liebsten ist Fleisch. Wenn du jedoch irgendwo in deinem Verdauungstrakt ein Geschwür gebildet hast dann wird dieses Fleisch - zusammen mit seinem Fett und seinem Öl - das meistgehasste Ding für es werden, da es erkrankt ist. Süßigkeiten sind ebenfalls etwas, was die Seele liebt. Wenn du zum Beispiel im Augenblick fastest und du brichst dein Fasten mit einigen Süßspeisen, dann würde deine Seele zufrieden damit sein, richtig? Wenn jemand jedoch von Diabetes betroffen ist dann wird er nicht in der Lage sein, mit diesem gezuckerten Essen umzugehen, selbst wenn er es liebt.
Das Herz ist genauso: es muss stark sein, so dass es mit Anbetung umgehen kann, die stark ist. Wenn dein Herz an Stärke zunimmt, dann erlege ihm so viel Anbetung auf wie du willst. Du würdest aufstehen, um in der Nacht zu beten und du würdest dieses Gebet wertschätzen und den Schlaf als deinen Feind betrachten:

{"Ihre Seiten halten sich fern von (ihren) Betten; sie rufen ihren Herrn in Furcht und Hoffnung an und spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben..."} [as-Sajdah; 16]

Man beginnt es zu verlassen, denn es entwickelt sich eine Feindschaft zwischen einem selbst und seinem Bett. Man betet hinter dem Imam und man sagt zu sich selbst: "Wenn er das Gebet nur verlängern würde" sodass die Hingabe zu dieser Anbetung und der Geschmack ihrer Süße sich vermehrt.

Ich betete gelegentlich ein gewöhnliches Gebet mit den Leuten hinter mir und so pflegte ich das Gebet zu verlängern. Die Jugendlichen kamen dann zu mir und erwähnten mir (den Hadith): "Wer immer die Leute im Gebet anführt soll es für sie vereinfachen," - die Jugendlichen! Und es gab einen Mann hinter mir, der zwischen 90 und 100 Jahren alt war - sein Gesicht erfüllt mit Licht - und er pflegte zu mir zu sagen: "Fahre fort, das Gebet lang zu halten und antworte ihnen nicht." Ein Mann von 90 Jahren erfährt Freude in einem langen Gebet und ein Jugendlicher von 20 Jahren, der vielleicht Karate oder Judo ausübt, kann dasselbe Gebet nicht ertragen.

Warum?

Wenn er zum Fußballfeld geht und dort zwei Stunden verbringt, spielend, ohne dass ihm dabei langweilig wird, warum wird ihm dann langweilig, wenn er den Qur'an für fünf Minuten hört? Der Unterschied zwischen  einem kurzen Gebet und einem langen Gebet sind lediglich fünf Minuten, daher warum wird ihm langweilig bei dieser fünfminütigen Qur'anrezitation, doch zwei Stunden Fußball werden ihm nicht langweilig? Warum wird ihm nicht langweilig dabei, für zwei Stunden auf ein aufgeblasenes Stück Leder zu starren, warum ist sein Herz dem zugeneigt?

Es ist aus dem Grund, weil das, was sich erhebt, um zu beten das Herz ist, und das, was sich für den Sport erhebt sind lediglich der Körper und die Muskeln."


[Aus einem Vortrag gehalten von 'Abdullah 'Azzam am 15. Juni 1988, mit dem Titel 'Die wahre Vorbereitung' zu finden in der Sammlung 'at-Tarbiyyah al-Jihadiyyah wal-Bina''; 1/220]

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