Sonntag, 23. Juni 2013

Al Ghuraba - Frohe Botschaft den Fremden!

بسم الله الرحمن الرحيم
Muslim berichtet von Abu Huraira – Allahs Wohlgefallen auf ihm –, der sagte: „Es sprach der Gesandte Allahs – Allahs Friede und Segen auf ihm: „Fremd begann der Islam, und fremd wird er zurückkehren. Heil also den Fremden!“
Mit „al-Ghuraba“, die Fremden, bezeichnet man im Arabischen Leute, die ihrem Stamm oder ihrer Sippe entrissen sind (al-Nuzza). Ad-Darami, Ibn Madscha, Ibn Abi Shaybah, al- Bazzar, Abu Yala und Ahmad berichten mit einem Isnad, dessen Überlieferer vertrauenswürdig sind – der Wortlaut ist der bei Ahmad –, von Abdullah Ibn Masud – Allahs Wohlgefallen auf ihm –, der sagte: „Es sprach der Gesandte Allahs – Allahs Friede und Segen auf ihm: „Wahrlich, fremd begann der Islam und fremd wird er zurückkehren, so wie er begann. Heil also den Fremden!“Man fragte: „Und wer sind die Fremden?“ Er antwortete: „Die den Stämmen Entrissenen (al-Nuzza).“ Im Buch „Lisan al-Arab“ heißt es dazu: „Die al-Nuzzaa aus den Stämmen sind ihre Fremden, die bei Stämmen wohnen, zu denen sie nicht gehören. Die Einzahl ist „Nazi“ und „Nazi“ […] Es ist derjenige, der seiner Familie und Sippe entrissen ist, d.h. er hat sich entfernt und ist abwesend.“
Zu den Eigenschaften, die diese entrissenen Fremden schmücken, zählen folgende:
Sie werden rechtens, wenn die Leute verdorben sind: Beweis dafür ist der Hadith von Amr Ibn Auf Ibn Zaid Ibn Malhah al-Mazniyy – Allahs Wohlgefallen auf ihm –, dass der Gesandte Allahs – Allahs Friede und Segen auf ihm – sprach: „Der Din (die Lebensordnung) wird sich im Hidschaz zusammenziehen, wie sich die Schlange in ihrem Loch zusammenzieht. Er wird sich den Hidschaz als Festung und Zufluchtsort nehmen, wie sich die Gams den Berggipfel als Zufluchtsort nimmt. Wahrlich, fremd hat der Din begonnen und fremd kehrt er wieder zurück. Heil also den Fremden, die das richten, was die Menschen nach mir von meiner Sunna verdorben haben.“ Abu Isa (at-Tirmidhi) sagte, dass dieser Hadit Hasan sei. Die Fremden sind nicht die Gefährten des Propheten, denn sie kommen, nachdem die Menschen die Lebensweise Muhammads – Allahs Friede und Segen auf ihm – verdorben haben. Die Prophetengefährten – Allahs Wohlgefallen auf ihnen – haben seine Lebensweise nicht verdorben, auch verdarb sie nicht in ihrer Zeit. Beleg dafür ist auch der Hadith von Sahl Ibn Sa‘d al-Sa‘idiyy – Allahs Wohlgefallen auf ihm -, der sagte: „Es sprach der Gesandte Allahs – Allahs Friede und Segen auf ihm: „Fremd begann der Islam und fremd wird er auch zurückkehren, so wie er begann. Heil also den Fremden!“ Sie sagten: „O Gesandter Allahs und wer sind die Fremden?“ Er antwortete: „Es sind jene, die rechtens werden, wenn die Menschen verdorben sind.“ Dies ist der Bericht von al-Tabarani im „al-Kabir“. Im „al-Awsat“ und im „al-Sagir“ heißt es: „die rechtens werden, wenn die Menschen verderben.“ Das Wort „Ida“ wird für die Zukunft verwendet. Darin liegt also ein Hinweis, dass der Prozess des Verderbens nach der Zeit der Prophetengefährten geschehen wird. Über diesen Hadith sagt al-Haythami: „Al- Tabarani berichtete ihn in den drei Werken, seine Überlieferer sind die Überlieferer des Sahih, bis auf Bakr Ibn Salim, der aber vertrauenswürdig ist.“
Wenige: Ahmad, al-Tabarani und Abdullah berichten von Abdullah Ibn Amr – Allahs Wohlgefallen auf ihm –, der sprach: „Ich war eines Tages mit dem Gesandten Allahs zusammen, als die Sonne aufging. Da sprach er: ‚Am Tage der Auferstehung kommen Leute, deren Licht dem der Sonne gleichen wird.“ Da fragte Abu Bakr: „Sind wir diese, o Gesandter Allahs?“ Er antwortete: „Nein! Euch kommt aber auch viel Gutes zu. Es sind vielmehr jene armen Auswanderer, die aus den verschiedensten Ländern der Erde versammelt werden.“ Dann sagte er: „Heil den Fremden, heil den Fremden!“ Man fragte: „Und wer sind die Fremden?“ Er antwortete: „Wenige gute Leute unter vielen schlechten Leuten. Jene, die ihnen nicht gehorchen, sind mehr als jene, die ihnen gehorchen.“ Al-Haythami sagte: „Im „al-Kabir“ hat der Hadith viele Ketten, von denen eine aus den Überlieferern des Sahih besteht.“ Hier sei Folgendes gesagt: Es muss beachtet werden, dass die Auszeichnung des Fremdseins nicht besser ist als die Auszeichnung des Gefährtentums. Al-Ghuraba, die „entrissenen Fremden“, sind also nicht besser als die Gefährten. So haben sich einige Gefährten mit einigen Eigenschaften ausgezeichnet, die über das Gefährtentum hinausgingen, trotzdem waren sie nicht besser als Abu Bakr. Auch hat sich Uwais al-Qarniyy mit einer besonderen Eigenschaft ausgezeichnet, die ihn aber nicht besser gemacht hat als die Gefährten, obwohl er ein Tabi‘iyy war. In gleicher Weise verhält es sich mit den „entrissenen Fremden“.
Aus verschiedenster Menschen Herkunft: Al-Hakim brachte im „al-Mustadrak“ einen Hadith von Abdullah Ibn Umar – Allahs Wohlgefallen auf ihm – heraus und sagte, er sei richtig im Isnad und von beiden (al-Bukhary und Muslim) nicht herausgegeben. Ibn Umar – Allahs Wohlgefallen auf ihm – berichtet: „Es sprach der Gesandte Allahs – Allahs Friede und Segen auf ihm: „Allah hat Diener, die weder Propheten noch Märtyrer sind. Doch die Märtyrer und Propheten werden am Tage der Auferstehung wohlwollend staunen über ihre Nähe zu Allah, dem Erhabenen, und den Platz, den sie bei Ihm einnehmen werden.“ Da ging ein Wüstenaraber auf die Knie und sprach: „O Gesandter Allahs! Beschreibe sie uns, stelle sie uns genau vor!“ Er antwortete: „Leute aus verschiedenster Menschen Herkunft (Afna), den Stämmen entrissen. Um Allahs willen haben sie sich befreundet und um Seinetwillen lieben sie sich. Am Tage der Auferstehung wird Allah, der Mächtige und Gewaltige, ihnen Kanzeln aus Licht bereiten. Die Menschen werden sich fürchten, doch sie fürchten sich nicht. Es sind die Schützlinge Allahs, über die keine Furcht kommen wird, noch werden sie traurig sein.“ Im „al-Lisan“ heißt es: „Afna“ sind Leute vermischter Herkunft, die Einzahl ist „Finw“.“ Dieses Attribut ist auch im Hadith des Abu Malik al-Ashari – Allahs Wohlgefallen auf ihm – erwähnt worden, bei Ahmad mit folgendem Wortlaut überliefert: „Es sind Leute aus verschiedenster Menschen Herkunft und den Stämmen entrissen.“ Bei al-Tabarani im„al-Kabir“ heißt es: „aus verschiedensten Ländern.”
Sie lieben sich im Geiste Allahs: Das heißt im Geiste der Rechtslehre Muhammads – Allahs Frieden und Segen auf ihm. Mit anderen Worten ist es allein die Ideologie des Islam, die sie verbindet. Keine andere Bindung schließt sie zusammen: weder Herkunft noch Verwandtschaft und auch nicht materielles Interesse oder diesseitiger Nutzen. Abu Dawud brachte in einem Isnad, dessen Überlieferer vertrauenswürdig sind, von Umar Ibn al-Khattab – Allahs Wohlgefallen auf ihm – folgenden Bericht heraus: „Es sprach der Prophet – Allahs Frieden und Segen auf ihm: „Unter den Dienern Allahs gibt es Menschen, die weder Propheten noch Märtyrer sind. Die Propheten und Märtyrer werden wohlwollend staunen über ihren Stand bei Allah, dem Erhabenen.“ Sie sagten: „O Gesandter Allahs, erzählst du uns wer sie sind?“ Er antwortete: „Es sind Leute, die sich im Geiste Allahs lieben, ohne Verwandtschaftsbande zwischen ihnen oder Vermögenswerte, die sie einander zureichen. Bei Allah! Ihre Gesichter werden leuchten und sie werden auf Pfaden des Lichts sein. Wenn die Menschen sich fürchten, werden sie ohne Furcht sein. Und wenn die Menschen traurig sind, werden sie ohne Trauer sein.“ Dann trug er den Vers vor: „Wahrlich, über die Schützlinge Allahs soll keine Furcht kommen und nicht sollen sie traurig sein.“ (Sure Yunus, Vers.62) Dieses Attribut wurde auch bei al-Hakim im vorangegangenen Hadith von Ibn Umar – Allahs Wohlgefallen auf ihm – erwähnt mit folgendem Wortlaut: „Um Allahs willen haben sie sich befreundet und um Seinetwillen lieben sie sich“, und auch bei Ahmad im Hadith des Abu Malik al-Ashari – Allahs Wohlgefallen auf ihm – mit dem Wortlaut: „Keine verwandtschaftliche Nähe verbindet sie miteinander. Um Allahs willen lieben sie sich und haben ihre Herzen füreinander gereinigt.“
Ebenso ist der Hadith des Abu Malik bei al-Tabarani mit folgendem Wortlaut überliefert: „Weder existiert eine Verwandtschaftsbande zwischen ihnen, die sie um Allahs willen aufrecht halten, noch diesseitiges Vermögen, das sie einander zureichen. Sie lieben sich im Geiste Allahs, des Erhabenen und Gewaltigen.“ Bei al-Tabarani wird auch der Hadith des Amr Ibn Absah – Allahs Wohlgefallen auf ihm – überliefert, in einem Isnad, über den al-Haythami sagte, dass seine Überlieferer vertrauenswürdig seien, auch sagte al-Mundiri, er komme dem Sahih nahe und nichts sei an ihm auszusetzen: Amr Ibn Absah berichtet: „Ich hörte den Gesandten Allahs – Allahs Frieden und Segen auf ihm – sagen: „[…] sie sind eine Gemeinschaft aus Stämmen Entrissener. Sie kommen (schließen sich) auf der Grundlage des Gedenken Allahs zusammen und suchen sich von den Aussagen das Beste heraus, wie sich der Dattelesser von den Datteln das Beste heraussucht.“ Das Zusammenkommen auf der Grundlage des Gedenken Allahs ist etwas anderes als das Zusammenkommen um Allahs zu gedenken (Dhikr). Im ersten Fall handelt es sich um eine Bindung, die die Leute miteinander verbindet, ob sie nun gerade beisammensitzen oder nicht. Hingegen endet das Zusammenkommen, um Allahs zu gedenken, mit dem Ende der Gedenksitzung (Dhikr). Auch berichtet al-Tabarani in einem Isnad, den al-Haythami und al-Mundiri als Hasan einstuften, von Abu al-Darda – Allahs Wohlgefallen auf ihm –, der sprach: „Es sagte der Gesandte Allahs – Allahs Frieden und Segen auf ihm: „[…]Es sind die sich um Allahs willen Liebenden, aus verschiedensten Stämmen und verschiedensten Ländern. Sie kommen (schließen sich) auf der Grundlage des Gedenken Allahs zusammen.“ Das heißt die Bindung zwischen ihnen ist das Gedenken Allahs, was in den vorangegangenen Überlieferungen auch als „Rauh-u-llah“ (der Geist Allahs) bezeichnet wurde.
Sie erreichen diesen Rang, ohne Märtyrer zu sein: Denn die Märtyrer werden über sie wohlwollend staunen. Dies bedeutet aber nicht, dass sie besser sein werden als die Propheten und Märtyrer. Vielmehr handelt es sich um eine Eigenschaft, die sie zwar auszeichnet, aber nicht über die Propheten und Märtyrer stellt. al-Tabarani berichtet im „al-Kabir“ mit einem Isnad, über den al-Haythami sagt, er sei Hasan und seine Überlieferer als vertrauenswürdig festgestellt worden, von Abu Malik al-Ashari – Allahs Wohlgefallen auf ihm –, der sprach: „Ich war beim Propheten – Allahs Frieden und Segen auf ihm –, als der Vers: „Ihr, die ihr glaubt! Fragt nicht nach Dingen, die, so sie euch enthüllt werden, euch unangenehm wären.“ (Sure al-Maida, Vers.101) offenbart wurde. Wir fragten ihn. Da sprach Er: „Allah hat Diener, die weder Propheten noch Märtyrer sind. Die Propheten und Märtyrer werden am Tage der Auferstehung über ihre Nähe zu Allah und den Platz, den sie bei Ihm einnehmen werden, wohlwollend staunen.“ Auf einer Seite der Ansammlung saß ein Wüstenaraber. Er erhob sich, kniete auf den Knien, hob die Hände und sprach: „Erzähle uns von ihnen, o Gesandter Allahs, wer sie sind!“ Ich sah, wie sich das Gesicht des Propheten – Allahs Frieden und Segen auf ihm – erhellte. Er sprach: „Es sind Diener unter den Dienern Allahs, aus verschiedenen Ländern und aus Stämmen verschiedenster Volkszugehörigkeiten. Zwischen ihnen existiert weder eine Verwandtschsaftsbande, die sie um Allahs willen aufrecht halten, noch ein diesseitiges Vermögen, das sie einander zureichen. Sie lieben einander im Geiste Allahs, des Mächtigen und Gewaltigen. Allah lässt ihr Antlitz erleuchten und bereitet ihnen Kanzeln, dem erhabenen Barmherzigen gegenüber. Die Menschen werden erschrecken, doch sie erschrecken nicht. Die Menschen werden sich fürchten, doch sie fürchten sich nicht.“ Alle Überlieferungen sprechen ihnen einstimmig das Prophetentum und das Märtyrertum ab. Demzufolge haben sie diese erlauchte Stufe durch diese besonderen Eigenschaften erreicht.
Das sind einige der Eigenschaften, die diese Leute schmücken. Ihren erlauchten Stand bei Allah haben die ob erwähnten Überlieferungen klargemacht, eine Wiederholung erübrigt sich. Wer sie studiert, der sollte bestrebt sein, sich eilends eine Kanzel dem erhabenen Barmherzigen gegenüber zu sichern, auf dass Allah sich seiner Fremde erbarme und ihm seinen Wunsch erfülle.
Und unser letzter Bittruf lautet: „Gepriesen sei Allah, der Herr der Welten!“

Quelle: Abdul-Qadim al-Zallum: Kitab

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