بسم الله الرحمن الرحيم
Wenn jemand sich in einem extremen Ausmaß
innerlich vor etwas fürchtet so wird diese Furcht in seinem Verhalten
und Auftreten offenbar. Egal wie sehr er sich wünscht, diese Furcht auf
einen innerlichen Ausdruck zu begrenzen, wird er nicht in der Lage sein,
dies zu tun. Dies war der Fall bei Imam Sufyans Furcht vor Allah azza
wa Jall. Seine Furcht war so groß, dass jeder, der mit ihm in den
Kontakt kam seine Furcht spürte. Abu Usamah sagte: "Wenn man Sufyan
ath-Thawry anschaute fühlte man, dass er sich auf einem sinkenden Schiff
befand. Und man konnte ihn ständig sagen hören: "Oh mein Herr, rette
mich, rette mich."
Es wurde berichtet, dass er zu einem
Anlass zwei Einheiten vom Gebet hinter der Stätte von Ibrahim betete.
Als er danach in den Himmel schaute sah er Sterne und wurde ohnmächtig.
Er pflegte oft, seinen Kopf zu senken,
während er sich in tiefen Gedanken befand. Wenn man ihn anschaute dachte
man, dass er die Last einer gesamten Nation trug. 'Islam ibn Yazid
sagte: "Sufyan pflegte sich manchmal mit solchen tiefen Gedanken zu
beanspruchen, dass man wenn man ihn anschaute sagen würde: "Hier ist ein
Geisteskranker."
Ibn Mahdi sagte: "Wenn wir uns in seiner
Anwesenheit befanden war es, als stünden wir da, um ihn für seine Taten
zur Verantwortung zu ziehen (d.h. als ob der Tag der Auferstehung
eingebrochen war und er sich darauf vorbereitet, Verantwortung für seine
Taten zu übernehmen)."
‘Utham ibn
‘Ali hörte Sufyan sagen: "Ich fühlte einst so eine große Angst vor
Allah, dass ich mich wundere, dass ich nicht an Ort und Stelle gestorben
bin. Ich weiß, dass ich eine festgesetzte Zeit für meinen Tod habe,
aber ich hoffe, dass ich weniger ängstlich werde, denn ich fürchte, dass
ich meinen Verstand verliere!"
Yousuf ibn Asbat sagte: "Wenn Sufyan ath-Thawry über das Jenseits nachdachte verlor er Blut, wenn er urinierte."
Yahya ibn Yaman
sagte: “Sufyan ath-Thawry traf mich am Berg Banu Fizarah und sagte:
"Manchmal sehe ich etwas, das ich tun muss - so wie jemanden anzuweisen,
gute Taten zu tun oder jemandem verbieten, schlechte Taten zu tun - und
dann tue ich es nicht. (Ich werde dann so ängstlich), dass ich Blut mit
meinem Urin verliere."
Sufyan pflegte oft aus Angst vor Allah
azza wa jall zu weinen, tatsächlich sagte 'Ata ibn Al-Khifaf, dass
Sufyan zu weinen pflegte wann immer er ihn antraf. Nichtsdestotrotz
wollte Sufyan nicht, dass die anderen ihn dafür lobten oder ihm große
Achtung entgegenbrachten, noch wollte er sich selbst täuschen, indem er
dachte, dass er rechtschaffen und den anderen überlegen war.
Um solche Angelegenheiten zu vermeiden
und sich und die anderen zu erinnern, dass nur Allah azza wa Jall die
gottesfürchtigen von den sündhaften unterscheiden kann machte er oft
eine Art von selbstkritische Bemerkungen. Zum Beispiel weinte Sufyan an
einem Tag aus Furcht vor Allah azza wa Jall und sagte dann: "Es wurde
mir berichtet, dass wenn ein Mann ein Heuchler im wahrsten Sinne des
Wortes wird, er die volle Kontrolle über seine Augen bekommt und in der
Lage ist, auf Befehl zu weinen (um vor den anderen anzugeben)."
Abu Ishaq
Al-Fizari berichtete, dass Sufyan sagte: "Es gibt zehn Teile des
Weinens: Einer ist für Allah und neun sind für andere als Allah. Wenn
der Teil, der für Allah ist zu einer Person einmal im Jahr kommt, dann
wird dies als reichlich betrachtet."
Im Allgemeinen ist es nicht empfohlen,
sich den Tod zu wünschen; und obwohl Sufyan sich von Zeit zu Zeit den
Tod wünschte so tat er dies aus spezifischen Gründen, die in der
folgenden Erzählung erklärt werden.
Hammad
ibn
Salamah sagte: "Wenn Sufyan ath-Thawry mit uns in Basrah war pflegte er
immer wieder zu sagen: "Würde ich nur sterben! Würde ich nur in der Lage
sein, Ruhe im Frieden zu finden! Ich wünschte in meinem Grab zu sein!"
Hammad fragte ihn: "Oh ‘Abu ‘Abdullah,
warum wünschst du dir so oft den Tod? Bei Allah, Allah hat dir beides
gegeben, den Qur'an (d.h. das Verständnis von ihm) und Wissen."
Sufyan sagte: "Oh
Abu Salamah, woher willst du wissen, dass ich nicht bald eine Erneuerung
in der Religion einführe (was eine gewaltige Sünde ist)? Vielleicht
werde ich das tun, was nicht erlaubt für mich zu tun ist! Vielleicht
werde ich (bald) in Versuchung geführt werden (in meiner Religion) und
dann werde ich sterben (während ich Falsches begangen habe)."
Die Furcht vor Allah azza wa Jall
überwältigte Sufyan und veranlasste sogar, dass sein Körper geschwächt
wurde. Abu Usamah sagte: "Als Sufyan krank wurde ging ich mit einhundert
(Dinar oder Dirhams) zum Doktor (zur Behandlung von Sufyan), der die
Diagnose gab: "Dies ist der Urin eines Mönchs! Traurigkeit und Kummer
haben die Leber dieses Mannes gebrochen. Für ihn gibt es keine Heilung!"
Quelle: Biographie von Imam Sufyan ath-Thawri
Imam Sufyan war den Herzen der Gelehrten
nah und denen der gewöhnlichen Muslime ebenso, bis zu einem Ausmaß, dass
jemand von ihnen Imam Sufyan sowohl im wachen als auch im schlafenden
Zustand gedachte. Nachfolgend sind einige der Träume, die die Leute über
ihn sahen, nachdem er starb - möge Allah sich seiner erbarmen.
Sakhr ibn Rashid
sagte: "Nachdem 'Abdullah ibn Al-Mubarak starb sah ich ihn in meinem
Traum und ich sagte zu ihm: "Bist du nicht gestorben?" Er antwortete:
"Ja." Ich fragte: "Und was hat dein Herr mit dir gemacht?" Er sagte: "Er
vergab mir in solch einer Weise, dass Seine Vergebung all meine Sünden
umschloss." Ich sagte: "Und was geschah mit Sufyan ath-Thawry?" Er
sagte: "Was mit ihm geschah ist wahrlich wunderbar. Er ist:
مَعَ
الَّذِينَ أَنْعَمَ اللَّـهُ عَلَيْهِم
مِّنَ النَّبِيِّينَ وَالصِّدِّيقِينَ
وَالشُّهَدَاءِ وَالصَّالِحِينَ ۚ
وَحَسُنَ أُولَـٰئِكَ رَفِيقًا
unter denen , denen Allah Seine Huld gewährt, unter den Propheten, den Wahrhaftigen, den Zeugen und den Rechtschaffenen - welch gute Gefährten! (Quran 4:69)'"
Ibrahim
ibn 'Ayun
Al-Bajali sagte: "Ich sah Sufyan in einem Traum und sein Bart war rot.
Ich sagte: "Oh Abdullah (Imam Sufyan), möge ich mich für dich opfern!
Was ist mit dir passiert?" Er sagte: "Ich bin mit Safarah." Ich sagte:
"Wer sind Safarah?" Er sagte: "Al-Kiram Al-Bararah."
(Safarah bezieht sich auf die Schreiber
(Engel), in den ersten der folgenden zwei Verse und Al-Kiram Al-Bararah
ist die Beschreibung der Safarah, die in den zwei der folgenden Verse
gegeben wurde
(بِأَيْدِي
سَفَرَةٍ ﴿١٥﴾ كِرَامٍ بَرَرَةٍ ﴿١٦
in den Händen
rechtschaffener Sendboten, die edel und tugendhaft sind. (Qur'an 80:15,16)
Su'air ibn
Al-Khumus sagte: "In einem Traum sah ich Sufyan fliegend von einer Dattelpalme zur anderen, während er rezitierte:
الْحَمْدُ
لِلَّـهِ الَّذِي صَدَقَنَا وَعْدَهُ
"Alles Lob gebührt Allah, Der Seine Verheißung an uns erfüllt hat" (Qur'an 39:74)
Quelle: Die Biographie von Sufyan Ath-Thawri von Salahud-Din ibn 'Ali ibn
'Abdul-Maujud
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