Sonntag, 23. Juni 2013

Demut im Gebet


 بسم الله الرحمن الرحيم
Jemand, der sich im Gebet, entweder mit seinen Augen oder seinem Herzen abwendet, gleicht einem Mann, den der König zu sich bestellt und vor sich gesetzt hat, und gerade als der König seinen Namen ruft und ihn anspricht, dreht sich der Mann, nach links und rechts, von ihm weg, und sein Herz wendet sich ab. Und da sein Herz abwesend ist, versteht er nichts von dem, was der König zu ihm sagt. Was sollte dieser Mann vom König dafür erwarten? Sollte er nicht zumindest annehmen, den Palast – zurückgewiesen, verstoßen und ohne Beachtung – zu verlassen?
Dieser Betende gleicht keineswegs demjenigen, dessen Herz zugegen ist; im Gebet zu Allah gerichtet, und der Erhabenheit des Einen, vor Dem er steht, so bewusst, dass sein Herz mit Ehrfurcht erfüllt ist, sein Kopf sich neigt, und er sich vor seinem Herrn schämen würde, jemanden anderen anzusehen oder sich abzuwenden.
Bezüglich dieser zwei Gebete sagte Hasan bin ’Atiya: „Zwei Männer können das Gebet Schulter an Schulter verrichten, und dennoch liegt zwischen ihren zwei Gebeten eine Kluft, so groß wie die Entfernung zwischen Himmel und Erde. Dies, weil einer von ihnen sein Herz Allah zugewandt hat, während der andere vergesslich und unachtsam ist.“
[Übersetzt aus dem Englischen, al-Wabil as-Sayyib min al-Kalim at-Tayyib von ibn Qayyim]

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